Start-up Monitor 2025: Trends, Zahlen und Chancen

Der Deutsche Start-up Monitor 2025 zeigt: Deutschland wird als Gründungsstandort attraktiver und Zukunftstechnologien wie KI gewinnen an Bedeutung. Doch gerade in MV bleiben Herausforderungen wie fehlendes Kapital, geringe Kooperationen und ein niedriger Gründerinnenanteil bestehen.

Zuletzt aktualisiert: 30.09.2025
Mural mit dem Schriftzug „DEUTSCHER STARTUP MONITOR“ und vier gezeichneten Personen im Dialog vor gelbem Hintergrund auf einer Backsteinwand.

Der Deutsche Start-up Monitor 2025 zeigt: Die deutsche Gründungslandschaft befindet sich im Wandel. Mit wachsender Standortattraktivität, einem Technologieschub durch Künstliche Intelligenz und zunehmender Internationalisierung ergeben sich neue Chancen – aber auch strukturelle Herausforderungen.

Besonders für Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern wird deutlich, wo gezielte Förderung, mehr Kapital und stärkere Kooperationen notwendig sind, um das volle Potenzial zu entfalten.

Start-up Monitor 2025:
Deutschland gewinnt als Gründungsstandort gegenüber den USA

Laut Start-up Monitor 2025 bewerten 40 Prozent der Gründerinnen und Gründer Deutschland inzwischen als attraktiver als die USA. Das ist ein bemerkenswerter Stimmungswandel und ein Zeichen für die zunehmende Reife des Ökosystems.

Auch internationale Venture-Capital-Investoren investieren verstärkt in deutsche Start-ups. Mecklenburg-Vorpommern kann von diesem Trend profitieren – vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen.


Start-ups sind der Mut, das Unmögliche zu denken – und der Wille, es in kürzester Zeit Wirklichkeit werden zu lassen. Wachstum braucht Wagnis, und der Deutsche Startup Monitor 2025 zeigt, wo Politik und Wirtschaft jetzt die richtigen Hebel ansetzen müssen.“

– Katherina Reiche, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie

Gründerinnenanteil bleibt niedrig

Der Anteil weiblicher Gründungen liegt weiterhin bei nur 21 Prozent. Trotz Fortschritten in Diversität und Inklusion bleibt die Gründungskultur männlich dominiert. Für Mecklenburg-Vorpommern bedeutet das: Es braucht gezielte Förderprogramme, mehr Sichtbarkeit für Gründerinnen und eine Kultur, die Vielfalt als Innovationsmotor versteht.

Denn vielfältige Teams sind nachweislich innovativer und wirtschaftlich erfolgreicher. Eine stärkere Einbindung von Gründerinnen kann neue Perspektiven eröffnen und das regionale Ökosystem nachhaltig stärken.


Unsere Preisträgerinnen zeigen, wofür das deutsche Start-up-Ökosystem steht: wissenschaftliche Exzellenz, gesellschaftliches Engagement und unternehmerische Vision.“

Verena Pausder, Vorsitzende des Startup-Verbands

Künstliche Intelligenz als Wachstumstreiber

45 Prozent der Start-ups setzen inzwischen Künstliche Intelligenz als zentralen Bestandteil ihres Produkts ein – ein klarer Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Auch in Mecklenburg-Vorpommern entstehen erste Ansätze, etwa in der Gesundheitswirtschaft oder Umwelttechnologie.

Doch es fehlt oft an technischer Infrastruktur und Know-how-Transfer. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht es gezielte Investitionen in KI-Kompetenzen und praxisnahe Bildungsangebote. Zudem sollten regionale Innovationscluster gestärkt werden, um Forschung, Anwendung und Gründung enger zu verzahnen.

Start-up Monitor 2025:
Hochschulen prägen das Ökosystem

Der Start-up Monitor 2025 zeigt deutlich: Hochschulen prägen das Gründungsökosystem maßgeblich. In Mecklenburg-Vorpommern leisten die Universitäten in Rostock und Greifswald sowie die Hochschulen in Neubrandenburg, Wismar und Stralsund einen zentralen Beitrag zur regionalen Gründungsdynamik.

Sie bieten praxisnahe Studiengänge, Zugang zu wissenschaftlicher Expertise und erste Anlaufstellen für gründungsinteressierte Studierende. Ihre Rolle sollte strategisch gestärkt werden – durch gezielte Transferförderung, den Ausbau von Gründerzentren und eine engere Verzahnung mit regionalen Netzwerken.

Tendenz zu mehr Bootstrapping

Immer mehr Start-ups setzen auf Bootstrapping – also auf Eigenfinanzierung ohne externe Investoren. Das zeigt einerseits unternehmerische Disziplin, andererseits auch die anhaltenden Hürden beim Zugang zu Kapital.

In vielen Fällen bedeutet Bootstrapping auch, dass Gründerinnen und Gründer länger auf persönliche Rücklagen oder Nebeneinkünfte angewiesen sind. Das kann Innovationen verzögern und Wachstumspotenziale einschränken.

Gerade in MV, wo Investorennetzwerke dünner sind, braucht es neue Modelle für Frühphasenfinanzierung und Anschubförderung – etwa durch regionale Fonds, Mikrokredite oder öffentlich-private Partnerschaften.

Kooperationen unter Druck

Die Zusammenarbeit zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen ist rückläufig: Nur noch 56 Prozent der Start-ups kooperieren mit Corporates – 2024 waren es noch 62 Prozent. Für Mecklenburg-Vorpommern ist das ein Warnsignal. Regionale Netzwerke, Hochschulen und Wirtschaftsförderungen sind gefordert, den Dialog zu stärken und gemeinsame Projekte zu fördern.

Denn gerade in strukturschwächeren Regionen können solche Kooperationen Innovationsprozesse beschleunigen und Marktzugänge erleichtern. Eine stärkere Verzahnung von Mittelstand und Start-ups bietet zudem die Chance, regionale Wertschöpfung nachhaltig zu steigern..

Start-up Monitor 2025:
Englisch als Standortfaktor

Der zunehmende Einsatz von Englisch in der Kommunikation – auch innerhalb von Behörden – wird als Standortvorteil gewertet. Für MV mit seiner wachsenden Zahl internationaler Gründungsteams ist das ein wichtiger Hebel, um Talente zu halten und neue anzuziehen.

Englisch erleichtert nicht nur die Integration internationaler Fachkräfte, sondern schafft auch Zugang zu globalen Märkten und Investoren. Besonders in technologiegetriebenen Branchen mit internationaler Ausrichtung ist Englisch längst Alltag – in Pitchdecks, Produktentwicklung und Teamkommunikation. Eine konsequente Öffnung für englischsprachige Prozesse kann MV als Gründungsstandort deutlich stärken.

Gründungsaktivität:
Ballungsräume dominieren weiterhin

Die Gründungstätigkeit bleibt insgesamt hoch, doch Ballungsräume sind weiterhin die Hotspots. Ländliche Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern holen zwar auf, brauchen aber gezielte Impulse: weniger Bürokratie, mehr Flexibilität in der Förderung und bessere Rahmenbedingungen für Wachstum.

Der Deutsche Start-up Monitor 2025 zeigt ein Ökosystem im Wandel – mit viel Potenzial, aber auch klaren Baustellen. Für Mecklenburg-Vorpommern heißt das: Jetzt ist der Moment, um mutig zu investieren, Kooperationen zu fördern und Gründerinnen und Gründer gezielt zu stärken.

Die vollständige Studie gibt es hier.

Gründen in MV? Im Ratgeber Gründungsberatung auf GründerMV findest du alles, was du brauchst – von der Erstberatung bis zur Fördermittelrecherche.

Titelbild: © Startup-Verband