Die ersten Gespräche bahnen sich in der Regel schon vor deinem Start ins Unternehmerleben an. Später können solche Gespräche bei Investitionsvorhaben, Umsatzausweitungen oder aber auch bei Liquiditätsschwierigkeiten wieder anstehen.
10 Tipps, die dir helfen sollen, dich gut auf das erste Kreditgespräch vorzubereiten
- Plane den Termin frühzeitig und kläre gleich ab, ob die Bankberater schon vorab Unterlagen über dein Vorhaben brauchen. Dann kannst du alles in Ruhe vorbereiten.
Wenn möglich und passend, bereite eine Handreichung vor. So stellst du sicher, dass die Bankberater alle benötigten Unterlagen zusammengefasst vorliegen haben. In aller Regel werden verlangt:
– Businessplan mit Liquiditätsplan
– Auflistung des vorhandenen Eigenkapitals
– Liste über mögliche Kreditsicherheiten wie z. B. Rückkaufwerte von Lebensversicherungen, Grundbuchauszüge - Erstelle die Unterlagen sorgfältig. Fehler können schnell dazu führen, dass Bankmitarbeiter negative Rückschlüsse ziehen.
Hast du einen Existenzgründungskurs besucht oder die Hilfe eines Existenzgründerberaters/einer Existenzgründerberaterin in Anspruch genommen (finanziell gefördert in MV mit einem Bildungsscheck), bist du schon mal auf der sicheren Seite, denn hier erhältst du alle wichtigen Informationen. - Wenn Existenzgründerberater anbieten, beim Bankgespräch dabei zu sein, weil sie die Bankberater vielleicht gut kennen, nimm das Angebot gern an. ABER: Andere für sich sprechen zu lassen, macht nicht den besten Eindruck! Das Gespräch mit den Bankberatern solltest Du unbedingt selbst führen! Betrachte es als eine Art Bewerbungsgespräch.
- Bereite dich deshalb auf kritische Fragen im Kreditgespräch gründlich vor: Insbesondere zur Markt- und Wettbewerbssituation und dazu, wie du deine ersten Kunden gewinnen willst, wirst du einiges erklären müssen.
- Stelle Dein Konzept „probeweise“ einem Vertrauten vor. Du wirst merken, dass sich noch etliche Fragen ergeben können, wenn jemand einen „externen“ Blick auf dein Vorhaben wirft.
Probe auch das Kreditgespräch im Vorfeld und lege dir schlüssige Antworten auf Fragen zurecht, mit denen du fest rechnen kannst. - Die Chancen, ein Bankinstitut von der eigenen Idee zu überzeugen, können steigen, wenn du eine Stellungnahme vorlegen kannst, die von einer Kammer oder einem Unternehmensberater / einer Unternehmensberaterin stammt und mit der deinem Vorhaben gute Erfolgsaussichten bescheinigt werden.
- Banken müssen gewinnorientiert arbeiten und sind daher an der Vergabe von eigenen Krediten interessiert.
Öffentliche Förderkredite – z. B. von der KfW Bank – sind deshalb oftmals die bessere Alternative bzw. eine ergänzende Möglichkeiten zum Kredit durch die Hausbank.
Sprich daher das Thema öffentliche Fördermittel an und lass dich darüber eingehend beraten. Vorab solltest du dich im Internet zu einigen Programmen informiert haben, dann verhandelst du eher auf Augenhöhe. - Wenn die Bank deinen Antrag ablehnt, nicht verzagen: Du solltest unbedingt die konkreten Gründe erfragen. Das kann nützlich sein, um das Konzept gegebenenfalls zu überarbeiten und es dann bei einer anderen Bank vorzustellen.
- Du musst immer damit rechnen, dass eine Bank die Finanzierung ablehnt. Mache deshalb von vornherein Termine bei verschiedenen Kreditinstituten, damit du parallel verhandeln kannst und damit auch wertvolle Zeit sparst.
- Informiere dich gründlich über mögliche Konditionen bei verschiedenen Banken und vergleiche gründlich!
Und beachte vor allem: Das billigste Angebot ist nicht automatisch immer auch das Beste!