Aktionsplan fordert mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand

Den Aktionsplan „Mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand“ hat die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen entwickelt. Dieser umfasst gezielte Maßnahmen, um traditionelle Hürden zu überwinden und Frauen zu ermutigen, ihre unternehmerischen Talente zu zeigen. Nun sind weitere Institutionen dem Aktionsplan auf
Bundesebene beigetreten.

Zuletzt aktualisiert: 12.11.2024

Seit seiner Veröffentlichung am 23. Mai 2023 bietet der Aktionsplan „Mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand“ eine wichtige Plattform zum Austausch und zur Kooperation, um Frauen in Mittelstand, Handwerk, Gründungen und Start-ups zu stärken.

Nun sind neun weitere Institutionen dem Aktionsplan auf Bundesebene beigetreten. Initiiert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz startete der Aktionsplan mit 32 Beteiligten aus Bundesministerien, Frauennetzwerken, Verbänden, Finanzinstituten und wissenschaftlichen Institutionen.

Den Frauenanteil in der Gründerszene erhöhen, ist das Ziel

Frauen sind im Gründungsgeschehen nach wie vor stark unterrepräsentiert. Traditionelle Rollenbilder und der begrenzte Zugang zu Kapital sind nur einige der Barrieren, die Frauen auf ihrem Weg zur Selbstständigkeit begegnen.

Die Bundesregierung hat den Aktionsplan in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen entwickelt. Dieser umfasst gezielte Maßnahmen, um traditionelle Hürden zu überwinden und Frauen zu ermutigen, ihre unternehmerischen Talente zu zeigen.

Ziel des Aktionsplans ist es, den Anteil von Frauen in der Gründerszene zu erhöhen und ihnen die notwendige Unterstützung zu bieten, um ihre Geschäftsideen erfolgreich umzusetzen.

Unternehmerinnen sind unverzichtbar für einen vitalen Mittelstand

Für einen vitalen und erfolgreichen deutschen Mittelstand seien Frauen unverzichtbar. Das hebt der Parlamentarische Staatssekretär und Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung Michael Kellner hervor:

„Ein gutes Jahr nach dem Start des Aktionsplans haben wir bereits viele Maßnahmen umgesetzt, und wir sind gewachsen. Denn es hat sich herumgesprochen, dass wir es mit der Wertschätzung und Unterstützung selbständiger Frauen ernst meinen. Um die berufliche Selbständigkeit für Frauen attraktiver zu machen, werden wir auch künftig mit Hochdruck an konkreten Maßnahmen etwa in den Bereichen Gründungs- und Wagniskapitalfinanzierung arbeiten."

Jeder der neun neuen Beteiligten bringe eigene Projekte in den Aktionsplan ein oder schließt sich einer der bestehenden 47 Maßnahmen mit den folgenden vier Ziele an:

  • Die Finanzierungsangebote für Gründerinnen erweitern und den Zugang zu Wagniskapital erleichtern.
  • Die Rahmenbedingungen für selbstständige Frauen verbessern und dadurch mehr Frauen motivieren, ein Unternehmen zu gründen oder zu übernehmen.
  • Die Leistung von selbständigen Frauen sichtbar machen und würdigen.

Mehr Mädchen und Frauen für den Klimabereich und die Energiewende gewinnen und sie für Berufe im Handwerk und im MINT-Bereich begeistern.

Starke Programme für Unternehmerinnen umgesetzt

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat bereits zahlreiche Maßnahmen aus dem Aktionsplan umgesetzt und verstetigt:

  • Im Bereich Wagniskapital gab es die erste Zusage des KfW-Programms „Emerging Manager Facility“ an den Climate-Deep-Tech-Fonds Nucleus Capital, der von einem divers aufgestellten Team geleitet wird. Mit der „Emerging Manager Facility“-Programm investiert die KfW Capital in kleinere private Venture Capital-Fonds, die von Frauen oder geschlechtervielfältig aufgestellten Teams gemanagt werden.

  • Deutschland ist als eines der ersten Länder dem Gender Smart Investment Programm des Europäischen Investitionsfonds beigetreten. Das Programm soll die Geschlechtervielfalt bei Risikokapital verbessern und weiblich besetzten Fondsmanagementteams Zugang zu Kapital erleichtern.

  • Das im Sommer 2023 als Pilotprojekt gestartet Programm „EXIST Women“, mit dem aktuell mehr als 1.000 gründungsinteressierte Frauen an Hochschulen unterstützt werden, wird in Kürze verlängert.

  • Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wurden mit Stakeholdern und Betroffenen Ideen zur Verbesserung des Mutterschutzes für selbständige Frauen diskutiert. An den Lösungsvorschlägen wird jetzt gearbeitet.

  • Im Rahmen der BMWK-Initiative „FRAUEN unternehmen“ haben rund 400 Veranstaltungen mit Vorbild-Unternehmerinnen stattgefunden.

  • Beim Girls’Day 2024 konnten über 100 Schülerinnen ihre Fähigkeiten und Interessen in sechs interaktiven Workshops mit Vorbild-Unternehmerinnen im MINT- und Klimabereich ausprobieren.

Hinzu kommen Maßnahmen der anderen fünf Bundesressorts und von 35 weiteren Beteiligten.

  • Hervorzuheben sind weitere passgenaue Beratungsprogramme: z.B. CoCo Frauen Gründen von Social Business Women, STAGE for International Fempreneurs der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung.
  • Finanzierungsprogramme speziell für Frauen sind etwa Weiberwirtschafts-Mikrokredit aus dem Mikrokreditfonds Deutschland.
  • Es gibt Maßnahmen des BMFSFJ zur Förderung der Vereinbarkeit von Selbständigkeit und Familie wie z.B. Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten und Elterngeld des BMFSFJ.
  • Vielfältige Maßnahmen der beteiligten Netzwerke und Verbände zur Stärkung der Sichtbarkeit selbständiger Frauen und zur Würdigung ihrer Leistungen komplettieren den Aktionsplan.
  • Das Bundesministerium für Bildung und Forschung bringt durch diverse MINT-Aktivitäten einen wichtigen Baustein für die Werbung von Mädchen und jungen Frauen für MINT-Aktivitäten ein.

So profitiert MV von mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand

Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hat die Möglichkeit, den Aktionsplan „Mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand“ auf verschiedene Weise zu nutzen und davon zu profitieren. Hier sind einige Ansätze:

1. Lokale Netzwerke stärken

Es ist wichtig, lokale Netzwerke von Unternehmerinnen zu stärken und auszubauen. Denn Netzwerke bieten Unterstützung, Mentoring und Austauschmöglichkeiten. Die Gründung von Unternehmerinnen-Netzwerken oder die Förderung bestehender Netzwerke kann Frauen ermutigen, sich selbstständig zu machen und voneinander zu lernen. In MV gibt es z.B. Beyond Peers, Yoldia oder VRauen.

2. Gezielte Förderprogramme

Mecklenburg-Vorpommern kann gezielte Förderprogramme aufsetzen, die speziell auf die Bedürfnisse von Gründerinnen zugeschnitten sind. So könnten diese beispielsweise finanzielle Unterstützung, Beratung und Coaching umfassen. Solche Programme können Barrieren abbauen und den Zugang zu Kapital erleichtern.

3. Bildungs- und Informationskampagnen

Durch Bildungs- und Informationskampagnen kann das Bewusstsein für das Potenzial von Unternehmerinnen gesteigert werden. Denn Workshops, Seminare und Informationsveranstaltungen können Frauen ermutigen, ihre Geschäftsideen zu entwickeln und umzusetzen. Die Kooperation mit Hochschulen und Bildungseinrichtungen kann dabei helfen, junge Frauen frühzeitig zu inspirieren.

4. Vorbildfunktion hervorheben

Erfolgreiche Unternehmerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern können als Vorbilder dienen und andere Frauen inspirieren. Durch Medienpräsenz, Vorträge und Interviews teilen sie ihre Geschichten und zeigen, dass es möglich ist, im Mittelstand erfolgreich zu sein.

5. Kooperation mit Wirtschaftsorganisationen

Die Zusammenarbeit mit Wirtschaftsorganisationen wie den Industrie- und Handelskammern (IHKn) kann dazu beitragen, die Interessen von Unternehmerinnen zu vertreten und ihnen eine Plattform zu bieten. Diese Organisationen bieten auch die Möglichkeit, bei der Vernetzung und der Bereitstellung von Ressourcen unterstützen.

6. Maßgeschneiderte Beratungsangebote

Beratungsangebote, die speziell auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten sind, können wertvolle Unterstützung bieten. Dies umfasst nicht nur wirtschaftliche Beratung, sondern auch Unterstützung in Bereichen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Marketing und Vertrieb.

Alle Maßnahmen mit Hinweisen auf die durchführenden Institutionen sind hier zu finden.