Der Inno Award stärkt die Gründungskultur in MV

Der Verbund der Technologiezentren des Landes (VTMV) hat in Neubrandenburg Existenzgründern und Start-ups aus Mecklenburg-Vorpommern den Inno Award 2023 verliehen. Der seit zehn Jahren ausgelobte Innovationspreis ist mit Preisgeldern von insgesamt 18.000 Euro dotiert.

Zuletzt aktualisiert: 26.09.2023

Der Verbund der Technologiezentren des Landes (VTMV) hat in Neubrandenburg Existenzgründern und Start-ups aus Mecklenburg-Vorpommern den Inno Award 2023 verliehen. Der seit zehn Jahren ausgelobte Innovationspreis ist mit Preisgeldern von insgesamt 18.000 Euro dotiert.

Der Verbund der Technologiezentren des Landes (VTMV) hat den Innovationspreis Inno Award vergeben. Die feierliche Preisverleihung fand bei Webasto Thermo & Comfort SE in Neubrandenburg statt. Ein Dutzend Teams junger Wissenschaftler, Kreativer und Start-ups hatte sich um einen der drei Hauptpreise des branchenunabhängigen Innovationspreises beworben.  „Gesucht waren innovative Ideen und nachhaltige Konzepte für Produkte, Verfahren und Dienstleistungen, die unser Land voranbringen können“, betonte Dr. Wolfgang Blank, Vorstand des Verbundes der Technologiezentren. Bereits seit zehn Jahren wird der Inno Award jährlich vom Verbund der Technologiezentren in MV ausgelobt und richtet sich an Existenzgründer und Start-ups.  Der Inno Award 2023 ist mit Preisgeldern von insgesamt 18.000 Euro dotiert.

„Preisverleihungen wie diese erwecken Aufmerksamkeit und sollen Mut machen, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Der Inno Award überzeugt dabei mit seiner Erfolgsbilanz. Seit 2013 gab es 39 Preisträger, die nahezu alle noch am Markt tätig sind. Erstmals wird in diesem Jahr auch ein Sonderpreis für Social Entrepreneurship ausgelobt, eine unternehmerische Tätigkeit, die zunehmend an Bedeutung gewinnt."

Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte

Preisträger Inno Award 2023

Der erste Preis des Inno Award ging 2023 an eine Innovation, die Mecklenburg-Vorpommern als bedeutendes Tourismusland im Norden attraktiver und moderner macht. „Der Urlaub in MV wird digitaler“, so Blank. Der eingängige Werbespruch „Das Strandschloss – Simsalabim und du sitzt drin!“ beschreibt die Idee von Catherin und Sebastian Klein, schon vor Urlaubsbeginn den Strandkorb online zu buchen und dann nach Bedarf per PIN-Code zu nutzen. Keine Warteschlangen, keine Schlüsselübergabe, kein Suchen nach Münzen. Die Gründer der Plattform „Strandscanner“, die einst in Boltenhagen aufwuchsen und die es beruflich nach Frankfurt am Main verschlagen hatte, wollten nach ihrer Rückkehr an die Küste etwas gegen „Urlaubsfrust“ unternehmen, den sie selbst erfahren hatten. In der Folge haben sich die Eltern von drei Mädchen mit dem digitalen Service zur Strandkorbsuche selbstständig gemacht. Die Software-Entwicklung ist ausbaubar und wird das Urlaubs- und Alltagsleben vereinfachen. Einfach genial, befand die Jury.

Den zweiten Preis des Inno Award gewann das Team der Wissenschaftler/innen Dr. Gustav Sievers, Arne Birth, Dr. Zahra Nasri und Dr. Martin Rohloff aus dem INP Greifswald. Die Forscher entwickelten eine patentierte Membran-Elektroden-Anordnung für die Elektrolyse, um grünen Wasserstoff zu erzeugen. Ihr Verfahren ist deshalb so revolutionär, weil es die zum Verfahren notwendigen Rohstoffe Iridium und Platin um bis zu 75 Prozent einsparen kann. Die Rohstoffe, die vorwiegend in Südafrika und Russland abgebaut werden, sind wertvoller als Gold. Mit der Entwicklung, die vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wurde, will sich das Team zum Ende des Jahres ausgründen.

Der dritte Preis ging an eine Innovation, die der Rückengesundheit gilt. Das Assistenzsystem MYsensAI, das die Gründer Dr. Matthias Wißotzki, Niels Kretzschmar und Dr. Frank Süllentrup erfanden, erfasst kontinuierlich Körperhaltung und Bewegung sowie mögliche Fehlbelastungen. Darauf basierend werden personalisierte Trainingsprogramme erstellt. Diese geben Empfehlungen, um die richtigen Bewegungen und Haltungen zu erlernen und den Rücken zu stärken. Laut Innungskrankenkassen haben 85 Prozent der Deutschen mindestens einmal in ihrem Leben ein Rückenleiden.

Erstmals wurde bei der Inno-Award-Verleihung der Sonderpreis „Social Entrepreneurship“ in Höhe von 500,00 Euro vergeben. Maximilian Voß und Philipp Koeppen erhielten die Auszeichnung für ihr Start-up „Bio24“. Unter diesem Label arrangieren sie in Poppendorf bei Rostock für Senioren die Möglichkeit, einer sinnstiftenden Beschäftigung nachzugehen und der Einsamkeit zu entfliehen. Zum Beispiel wird nach alten Rezepten gebacken und gekocht. Die in Bio-Qualität hergestellten Lebensmittel werden im Dorfladen, im Café bzw. online verkauft. Sie überzeugten gleich zweimal und erhielten außerdem den Publikumspreis, über den vor Ort entschieden wurde.

Petra Ludwig, Vize-Vorstand des VTMV, lobte die zahlreichen hochkarätigen Bewerbungen, die davon zeugten, dass „die Start-up-Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern exzellent ist“. Der Inno Award locke mit attraktiven Preisgeldern, schaffe aber auch Aufmerksamkeit für die Geschäftsidee und helfe bei der Umsetzung der Projekte. 

Sponsoren der Preisgelder sind die ECOVIS Grieger Mallison Management AG, die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH und neu die Sparkassen Finanzgruppe Mecklenburg-Vorpommern. Bewerber für den Wettbewerb sind Existenzgründer, Jungunternehmer, gründungswillige und kreative Ideengeber, Vertreter aus Schulen und Hochschulen sowie Forschungseinrichtungen. Bewerber aus anderen Bundesländern müssen einen Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern haben.

Fünf Gründer- und Technologiezentren mit derzeit 360 Unternehmen fungieren als Ansprechpartner mit professioneller Beratung und Unterstützung. Zur Umsetzung der innovativen Ideen und Konzepte fördern die Technologiezentren Start-up-Standorte in MV. Ziel ist es, die Gründungsaktivitäten mit innovativen und nachhaltigen Konzepten in MV anzuregen.

„Es gilt den Standort Mecklenburg-Vorpommern für künftige Startups noch attraktiver zu gestalten und das Startup-Ökosystem in unserem Land weiter ausbauen. Der Wettbewerb hat bereits jetzt einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Gründungskultur in M-V leistet. Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner sind in völlig unterschiedlichen Branchen aktiv und bringen mit ihrer Diversität genau den Mix, den wir in MV haben wollen.“

Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte

Quellen: VTMT/WM

Titelfoto/Fotos:  VTMT

2023-09-26