Was ist der Deutsche Startup Monitor genau?
Der Deutsche Startup Monitor (DSM) erscheint jährlich, wurde 2013 zum ersten Mal durchgeführt und ist die umfassendste Studie zur Startup-Landschaft in Deutschland. Er wird erstellt auf Basis einer bundesweiten Befragung unter Startup-Gründer:innen und dient Öffentlichkeit und Politik als wichtigste Informationsgrundlage und setzt mit den jeweiligen Schwerpunkten zentrale Impulse für die Weiterentwicklung des Ökosystems.
Kernanliegen der Studie ist es, die Bedeutung von Startups und die zentralen Entwicklung des Ökosystems in Deutschland herauszuarbeiten. Gleichzeitig werden dabei die größten Chancen, Herausforderungen und damit verbundene Verbesserungspotenziale identifiziert.
Der DSM soll nicht zuletzt Gründergeist und Unternehmertum in der Gesellschaft stärken und mehr Menschen zum Gründen bewegen.
Von wem wird der Deutsche Startup Monitor erstellt?
Initiator ist der Bundesverband Deutsche Startups e. V. Der vereint Startups, Scaleups, Corporates und Investoren aus der ganzen Bundesrepublik.
Was zeichnet ein Startup eigentlich aus?
Als Startup werden nur Jungunternehmen mit einer innovativen und/oder skalierbaren Geschäftsidee verstanden. Sie sind außerdem jünger als 10 Jahre, haben ein signifikantes Mitarbeitenden und/oder Umsatzwachstum (oder streben es an).
Nachfolgend die Kernergebnisse aus dem Startup Monitor (Auszug)
- Der Startup-Jobmotor stottert, aber Blick nach vorne ist positiv
Nach dem stetigen Aufwärtstrend der letzten Jahre sinkt die durchschnittliche Mitarbeitendenzahl in diesem Jahr von 18,9 auf 16,7 – gleichzeitig gehen aber 79,8 % von einer Verbesserung der Geschäftslage bis Ende 2025 aus. - Profitabilität und B2B stehen im Mittelpunkt
Im Kontext anhaltender Herausforderungen rückt bei Startups Profitabilität (78,8 %) gegenüber schnellem Wachstum (54,0 %) in den strategischen Fokus – außerdem steigt der Anteil am Umsatz mit Geschäftskunden auf 74,7 % (2023: 70,4 %). - Nachhaltigkeit bleibt Fokus
Auch im Kontext der wirtschaftlichen Herausforderungen rücken deutsche Startups nicht von ihrem klaren Bekenntnis zur ökologischen Nachhaltigkeit ab und die Selbstzuordnung zur Green Economy steigt leicht von 46,7 % 2023 auf 48,1 %. - Der Gründerinnenanteil sinkt
Nach dem langsamen, aber kontinuierlichen Anstieg in den letzten Jahren geht der Anteil der Frauen unter deutschen Startup-Gründer*innen in diesem Jahr von 20,7 % auf 18,8 % zurück. - Hochschulen schaffen unternehmerische Innovation
Der Anteil an Startups, die von einer Hochschule unterstützt wurden, steigt von 49,2 % auf 55,1 %. Während vor allem die gute Vernetzung (62,4 %) hervorgehoben wird, bewerten nur 39,5 % die Vorbereitung auf den Startup-Alltag positiv. - DeepTech spielt signifikante Rolle
11,4 % der deutschen Startups lassen sich der Kategorie DeepTech zuordnen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie neuste wissenschaftliche Erkenntnisse und Technologien auf den Markt bringen und ihre Produkte längere Entwicklungszeiten haben. - Bei Kooperationen hakt es weiter
Nur 37,5 % bewerten die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit der etablierten Wirtschaft als gut – nochmal weniger als im Vorjahr (40,5 %). So ist der Anteil an Startups mit Unternehmenskooperationen seit dem Höchststand in 2020 kontinuierlich zurückgegangen, hat sich 2024 aber zumindest stabilisiert. - Startups stehen für Internationalität
Der Anteil ausländischer Mitarbeitender im deutschen Startup-Ökosystem liegt bei 30,8 % und in 34,9 % der Startups gilt die Arbeitssprache Englisch – in Berlin liegen diese Werte sogar bei 42,3 % und 55,8 %. - Wunsch zu Gründen entsteht meist früh
Bei sechs von zehn Gründer*innen kam die Idee, ein eigenes Unternehmen aufzubauen, bereits vor dem Karrierestart auf – entweder erstmalig in der Jugend (29,6 %) oder im Rahmen des Studiums bzw. der Ausbildung (29,9 %). - Das sind die Erwartungen an die Politik
Startups erwarten vom Bund vor allem Fortschritte bei der Digitalisierung der Verwaltung (58,5 %) und für größere Scaleups steht daneben die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts (59,5 %) im Fokus.