Strandscanner: Digitale Innovation für den Strandurlaub

Das Gründerpaar Catherin und Sebastian Klein aus Boltenhagen hat eine Strandkorb-Informationsplattform ins Leben gerufen.
Mit ihrer innovativen Idee, Strandkörbe online buchbar zu machen, haben sie den Urlaub an der Nord- und Ostseeküste revolutioniert.

Zuletzt aktualisiert: 15.08.2024
Strandscanner

Catherin und Sebastian Klein sind die kreativen Köpfe hinter der Strandkorb-Informationsplattform "Strandscanner". Das Ehepaar, beide in Boltenhagen an der Ostsee aufgewachsen, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Buchung von Strandkörben an der Nord- und Ostseeküste zu revolutionieren.

Ihre Plattform ermöglicht es, Strandkörbe flexibel und unabhängig zu buchen, was den Urlaubern mehr Freiheit und Komfort bietet.

Mit ihrem Engagement und ihrer Innovationskraft haben sie nicht nur eine Marktlücke geschlossen, sondern leisten auch einen bedeutenden Beitrag zur Digitalisierung des Tourismus in Deutschland.

Während CEO Catherin (33) für Finanzen und Kundenakquise zuständig ist, kümmert sich CTO Sebastian (33) um Software und Hardware.

Die Idee hinter Strandscanner

Die Idee zu Strandscanner entstand aus der eigenen Erfahrung und dem Wunsch, den Buchungsprozess für Strandkörbe zu vereinfachen.

Ein Schlüsselerlebnis trug maßgeblich dazu bei. "An einem heißen Strandtag am Timmendorfer Strand, bepackt mit unseren drei Kindern klapperten wir Strandaufgang für Strandaufgang auf drei Kilometern Länge ab, um einen freien Strandkorb zu ergattern. Das hat uns so geärgert", erzählt Catherin Klein.

Hinsichtlich der Digitalisierung in nahezu allen Lebensbereichen waren sie und ihr Mann von ihren Erfahrungen in Großstädten verwöhnt. "Die Digitalisierung im Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern braucht einen Boost."


„Die Digitalisierung im Tourismus
braucht einen Boost.“

– Catherin Klein, CEO Strandscanner

Vor der Gründung von "Strandscanner" betrieben Catherin und Sebastian bereits mit "fewoboss" ein Unternehmen, das Software für die Vermittlung von Ferienwohnungen anbietet. Ihre Vision war es, eine Plattform zu schaffen, die alle Strandabschnitte und Strandkorbvermieter kostenlos auflistet und somit den Nutzern eine umfassende Übersicht bietet. "Wenn es schon eine Buchungsstrecke für Ferienwohungen gibt, warum dann nicht auch für Strandkörbe", stellte Catherin Klein fest.

Ende 2021 hat das Ehepaar den Entschluss gefasst, die Plattform "Strandscanner" zu gründen. Die vorherige Plattform "fewoboss" haben sie am 21. Mai 2021 zur "Nord21 GmbH" umfirmiert. Zur Sommersaison 2022 gingen sie an den Start. Während sich "Strandscanner.de" an die Gäste richtet, richtet sich "Strandboss.de" an die Vermieter.

Ihren Businessplan entwickelte das Duo erst während der Gründung. Dafür erhielten beide Unterstützung von der IHK Schwerin. Das sei im Nachhinein ein gute Entscheidung gewesen. Für die Finanzierung konnten sie auf Eigenkapital zurückgreifen. Zudem hatte Catherin Einnahmen aus einem Beratungsmandat.

Auch die Zusammenarbeit mit einem Steuerberater sei für das Duo von unschätzbarem Wert. Sebastian Klein setzt aber auf ChatGPT. "Das ist ein fabelhaftes Instrument für Gründer. Ich selbst habe darüber Ideen für einen großen Teil der Programmierung gewonnen, konnte alle relevanten Fragen zu rechtlichen Texten, zu AGB oder Verträgen erarbeiten.


„ChatGPT ist ein fabelhaftes Instrument für Gründer.“

– Sebastian Klein, CTO Strandscanner

Sebastian und Catherin Klein sind Ostseekinder. Das Ehepaar hat ein digitales Buchungssystem für Strandkörbe entwickelt, das es Nutzern ermöglicht, ihren Strandkorb online zu reservieren. Fotos (7): Nord21 GmbH

Das "Airbnb" für den Stand und das „Google“ für Strandkörbe

Strandscanner listet bis dato über 400 Strandabschnitte und bietet detaillierte Informationen zu jedem Strandkorbvermieter. Nutzer können Strandkörbe flexibel und unabhängig von Öffnungszeiten buchen, da einige Strandkörbe mit Onlineschlössern ausgestattet sind. Dazu erhalten Urlauber schon vor Urlaubsbeginn nach Bedarf einen PIN-Code. 

Die Plattform bietet zudem nützliche Informationen wie Preise, Wlan-Verfügbarkeit, Barrierefreiheit und vieles mehr. Catherin Klein beschreibt es treffend: „Wir sind das Google für Strandkörbe an der Nord- und Ostseeküste.“ Ihr Mann Sebastian ergänzt: "Und das Airbnb für den Strand."

Um alle Strandabschnitte zu listen, war das Gründerpaar an allen Stränden an der Ost- und Nordseeküste unterwegs, habt Fotos gemacht und die Infos gebündelt.

Der Tourismus in Deutschland soll attraktiver werden, dafür liefern die Boltenhagener ein "Rundum-Sorglos-Paket."

Schlösser sind Dreh- und Angelpunkt für Strandkörbe

Die Schlösser für die Strandkörbe sind der Dreh- und Angelpunkt für die 2500 Strandkörbe an Nord- und Ostseeküste. 1000 Schlösser haben Catherin und Sebastian bis dato angefertigt. "Anfangs haben wir die Schlösser in China bestellt. Es stellte sich die Frage, wie integrieren wir ausländische Produkte am besten", erzählt Sebastian Klein.

Die technische Lösung folgte promt: "Wir kaufen einen 3D-Drucker und drucken die Schlösser selbst". Das anfängliche fünf Zentimeter dicke Schloss konnte so auf drei Zentimeter reduziert werden. 38 Teile zählt so ein Schloss, das etwa mit einem Bluetooth-Chip aus Norwegen und Edelstahlbügel aus dem Ausland besteht.

Der erste Prototyp kostete 2000 Euro, ein Schloss kostet derzeit 30 bis 40 Euro. Der Break-even-Punkt für Strandscanner, also der Moment, an dem die Erlöse die Kosten ausgleichen und das Unternehmen weder Gewinn noch Verlust erwirtschaftet, war im Jahr 2023, was auf eine solide Geschäftsstrategie schließen lässt.

"Anfangs wurden wir mit Vorurteilen anderer großer Schlossanbieter konfrontiert", berichtet Catherin Klein. "Ich bin dankbar und stolz darüber, dass mein Mann und ich das zusammen machen. Das kann uns keiner mehr nehmen."

Catherin Klein ist gelernte Immobilienkauffrau und hat ein Team von 20 Mitarbeitern in Frankfurt geleitet. Sebastian Klein bringt mit seinem BWL- und VWL-Studium die nötigen Start-up-Kenntnisse mit.

Zurück zu den Wurzeln

Catherin und Sebastian Klein haben ihre Wurzeln in Boltenhagen. Nach beruflichen Stationen mit Führungserfahrung in Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt/Main kamen sie als fünfköpfige Familie an die Ostseeküste zurück. "Wir waren schon immer Arbeitsmenschen. Nun vereinen wir das Wohnen und Arbeiten, nehmen uns aktiv Zeit für die Familie", verrät Catherin.

Um 5:20 Uhr steht die dreifache Mutter auf, nimmt sich je 20 Minuten Zeit für Sport und Meditation. Dann gibt es Frühstück. Um 8 Uhr geht es für die Kinder in die Kita. Die Arbeit für Catherin und Sebastian beginnt um 9 Uhr. Ab 14:30 Uhr ist Familienzeit und ab 21 Uhr noch einmal Arbeitszeit. "Manchmal denke ich, wie schaffen wir das nur alles. Unsere große Tochter kommt Ende August zur Schule. Wie bekomme ich das als Mutter hin? Solche Gedanken fressen mich manchmal auf", verrät Catherin und ergänzt: "Ein Hoch auf unser familiäres Netzwerk. Das sollte man als Gründerpaar unbedingt haben."

Zukunft von Strandscanner

Für ihr Projekt “fewoboss" haben Catherin und Sebastian Klein 2022 den Digitalpreis beim OZ Existenzgründerpreis erhalten. Mit der Plattform "Strandscanner" erhielten die Gründer den 1. Preis beim Inno Award 2023. Auch bei der Slush in Helsinki 2023 waren sie als eins von sechs Start-ups dabei.

Für das kommende Jahr 2025 planen Catherin und Sebastian, Strandscanner weiter auszubauen und die Plattform noch benutzerfreundlicher zu gestalten. Dafür soll das Schloss intelligenter werden und mithilfe von Standortdaten nachverfolgt werden, ob der Standkorb gerade in Benutzung ist. Die Plattform soll um die Vermietung von Kajaks und Essenslieferung erweitert werden.

Eine Zielgruppe, die das Duo gezielt ansprechen möchte, ist die Generation Z. Etwas buchen, ohne Kontakt zu jemandem zu haben. Künftig soll die Buchung der Strandkörbe auch in einer Autopilotfunktion möglich sein.

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Buchungsbeispiel für Dangast
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Schloss am Strandkorb

Kontakt:

Strandscanner
ein Angebot der Nord21 GmbH

Ostseeallee 9a
23946 Ostseebad Boltenhagen

Telefon: +49 (0) 176 100 91 911
E-Mail: moin@strandscanner.de
Internet: www.strandscanner.de

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