Hoffnung oder ist der Hype beim Metaverse vorbei?
Von der Visualisierung von Großbauprojekten über Schulungssysteme für die Polizei bis hin zu digitalen Maschinenparks oder virtuellen Meetings auf der Insel – all das ist dank des Metaverse möglich, einer dreidimensionalen Erweiterung des Internets, welche die physische Welt mit der virtuellen Welt in Echtzeit verknüpfen soll. Lange euphorisch als Zukunftstechnologie gehandelt, ist es ruhiger geworden um das Metaverse. Ist das Metaverse also ein gescheitertes Zukunftsprojekt oder wächst es entgegen den Abgesängen weiter?
Der neue Leitfaden „Der aktuelle Stand des Metaverse“ des Bitkom gibt hier Antworten. Die Publikation bietet eine fundierte Einordnung der Entwicklungen, analysiert regulatorische und technologische Fortschritte und zeigt anhand zahlreicher Praxisbeispiele auf, wie sich Unternehmen aus verschiedensten Branchen die Potenziale der Technologie zunutze machen können.
„Während die Investitionen in Consumer-Anwendungen zurückgegangen sind, entwickeln sich industrielle und unternehmensorientierte Anwendungen des Metaverse kontinuierlich weiter – wenn auch weniger sichtbar als in der Hype-Phase. Technologien wie Künstliche Intelligenz und AR/VR beeinflussen sich gegenseitig und treiben Innovationen im Bereich des Metaverse voran“, sagt Dr. Sebastian Klöß, Leiter Märkte und Technologien beim Bitkom. „Unternehmen sollten diese Entwicklung nicht unterschätzen, sondern strategisch begleiten.“
Wie eine repräsentative Bitkom-Studie unter über 600 Unternehmen im letzten Jahr zeigte, herrscht unter deutschen Unternehmen noch eine große Unsicherheit beim Thema: 83 Prozent sagen, sie warten erst einmal ab, welche Erfahrungen andere Unternehmen mit dem Metaverse machen. Grundsätzlich steht aber rund ein Viertel (23 Prozent) dem Thema interessiert und aufgeschlossen gegenüber, weitere 43 Prozent sind noch unentschieden.
Leitfaden „Der aktuelle Stand des Metaverse“
Auszug
"Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Ära, in der digitale Erweiterungen unsere physische
Realität ergänzen und grundlegende Konzepte wie Identität, Gemeinschaft und Eigentum neu
definieren. Das Metaverse ist nicht nur ein technologischer Fortschritt, sondern vielmehr ein
Katalysator für die Transformation zentraler Lebensbereiche wie Arbeit, Bildung, Freizeit, Konsum, Kommunikation und elementare soziale Interaktionen. Es verkörpert die Vision einer global
vernetzten Zukunft, in der digitale und physische Realitäten zunehmend verschmelzen und
bestehende soziale, ökonomische und kulturelle Strukturen neu definiert werden. Diese Entwicklung birgt nicht nur Potenziale, sondern auch Herausforderungen mit ethischen und sozialen
Implikationen. Fragen der digitalen Teilhabe, der sozialen Gerechtigkeit und der Gewährleistung
von Autonomie im virtuellen Raum gewinnen an Bedeutung."
Quelle: Bitkom