Grüne Gründungen haben Zukunft

Warum Grüne Gründungen? Unsere heutige Wirtschaftsweise ist nicht besonders zukunftsträchtig. Sie schädigt oft die Umwelt und zerstört die Ressourcen, die für das Wirtschaften kommender Generationen nötig sind.

Zuletzt aktualisiert: 28.06.2024

Die Wirtschaft darf sich deshalb nicht mehr allein am Gewinn orientieren, sondern muss ökologische Ziele fest in ihrer Kultur verankern. Grüne Gründungen können dabei den Wandel zu einer nachhaltigen, klimafreundlichen Wirtschaftsweise aktiv mitgestalten.

Wenn du dich also selbstständig machen und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun möchtest, dann ist ein grünes Unternehmen oder Startup genau das Richtige, denn so eine Gründung bietet nicht nur die Möglichkeit, wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, sondern gleichzeitig auch die Möglichkeit, einen positiven Beitrag zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit zu leisten!

Chancen für Grüne Gründungen

Umweltbewusste, also Grüne Gründungen haben heute bessere Chancen denn je. Denn ressourcenschonendes und nachhaltiges Wirtschaften rückt immer mehr in den Mittelpunkt. Die entsprechenden Märkte wachsen, weil auch immer mehr Kunden für diese Themen sensibilisiert sind.

- Gründerinnen und Gründer sind oft im Vorteil

Denn du kannst neue, angepasste oder auch selbst entwickelte Verfahren, Angebote oder Geschäftsmodelle schneller und flexibler aufgreifen und umsetzen.
Zudem kannst du auch kleine, erst im Entstehen befindliche Märkte und Nachfragesegmente bedienen, die für größere bzw. etablierte Unternehmen unattraktiv sind.

- Grüne Gründungen sind aber auch mit einigen Unsicherheiten konfrontiert

So müssen sich neue Produkte und Dienstleistungen erst in der Praxis beweisen, von den Kunden angenommen werden und zugleich wirtschaftlich tragbar sein.
"Grüne" Produkte sind in der Regel kostenintensiver oder aufwendiger in der Produktion. Deshalb muss die potenzielle Kundschaft auch davon überzeugt sein, dass dein Unternehmen wirklich umweltfreundlich unterwegs ist. Das kann durchaus mehr Überzeugungsarbeit und Zeit kosten.

Hinzu kommen regulatorische Unsicherheiten, die sowohl Angebot als auch Nachfrage negativ beeinflussen können. Da geht es z. B. um Fragen wie: Wann wird ein Lebensmittel als Bio-Produkt anerkannt? Ist das verwendete Material wirklich ökologisch in der Herstellung und im Einsatz bzw. wie ist das nachweisbar? Bewirken bestimmte Konzepte wirklich, dass ein Haus weniger Energie verbraucht? Werden Abfallprodukte wirklich nach den strengen Vorschriften ökologisch vertretbar entsorgt? Wann bekommt man ein entsprechendes Gütesiegel, das für bestimmte Produkte oder Verfahren nachgewiesen werden muss?
Das sind Themen, die vor dem Start unbedingt geklärt werden müssen, denn die gute Absicht allein reicht nicht.

Außerdem springen etablierte Unternehmen gern auf den Zug auf, wenn sich eine „grüne Idee“ als erfolgreich erwiesen hat und die potenziellen Märkte größer werden. Sie sind damit eine starke Konkurrenz.
Hier ist ein möglicher Ansatz, damit du besser gewappnet bist, dir bestimmte Patente, Namens- oder Markenrechte zu sichern.

Nachfolgend ein paar Ideen für Grüne Gründungen

Liegt dir also die Umwelt besonders am Herzen und du denkst darüber nach, ein Grünes Unternehmen zu gründen, findest du nachfolgend ein paar Anregungen, in welchen Bereichen was möglich sind.

Deinen eigenen Ideen sind damit natürlich keine Grenzen gesetzt!

  1. Erneuerbare Energien:
    Unternehmen, die saubere und erneuerbare Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser oder Biomasse nutzen, um Elektrizität zu erzeugen oder alternative Energiesysteme zu entwickeln
  2. Nachhaltige Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung:
    Unternehmen, die ökologisch nachhaltige Praktiken und Verfahren fördern, biologische Lebensmittel produzieren oder innovative Technologien für die Nahrungsmittelproduktion entwickeln, die Biomasse effektiver verwerten
  3. Urban Farming und Vertical Farming:
    Einrichtung von vertikalen Gärten und urbanen Bauernhöfen in städtischen Gebieten, um lokale Lebensmittelproduktion zu fördern und Transportwege zu verkürzen
  4. Unverpackt-Läden:
    Produkte ohne Verpackung verkaufen und dadurch Müll reduzieren
  5. Tourismus:
    Unternehmen, die ressourcen- und umweltschonende Urlaubsaktivitäten anbieten oder deren Gebäude und Betriebsvorgänge ökologische Vorgaben umsetzen
  6. Nachhaltige Mobilität:
    Start eines Fahrradverleihsystems oder eines E-Scooter-Verleihs mit Schwerpunkt auf nachhaltiger Mobilität, Carsharing-Dienste für Elektrofahrzeuge
  7. Bauwirtschaft:
    Unternehmen, die ökologischer Baustoffe entwickeln und/oder verwenden, den Energie und Ressourcen-Verbrauch minimieren, die Wiederverwendung und -verwertung von Bauten und Baustoffen ermöglichen
  8. Recycling und Upcycling:
    Unternehmen, die sich auf das Recycling von Abfällen, das Upcycling von Materialien oder die Entwicklung von nachhaltigen Abfallbewirtschaftungssystemen konzentrieren, Anbieten von Recycling-Dienstleistungen
  9. Nachhaltige Mode:
    umweltfreundliche Modeprodukte herstellen, z. B. aus recycelten Materialien, oder fair und ökologisch produzierte Produkte, Second-Hand-Läden
  10. Forschungsunternehmen:
    Unternehmen, die saubere Technologien entwickeln, um Umweltprobleme zu lösen, wie z. B. Energieeffizienztechnologien, emissionsarme Transportmittel oder innovative Lösungen zur Wasseraufbereitung oder Verbesserung der Energieeffizienz
  11. Plattform für lokale und saisonale Lebensmittel:
    Entwicklung einer Online-Plattform oder App, die Verbraucher mit lokalen Bauern und Produzenten verbindet, um den Kauf von saisonalen und regionalen Produkten zu fördern
  12. Green Building und nachhaltige Architektur:
    Beratung zum und/oder Bau von umweltfreundlichen Gebäuden, die energieeffizient sind und nachhaltige Materialien verwenden, Renovierung bestehender Gebäude
  13. Handwerksbetriebe:
    umweltfreundliche und nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anbieten und auch solche Materialien verwenden
  14. Umweltberatung und -dienstleistungen:
    Beratungs- und Dienstleistungen, die andere dabei unterstützen, nachhaltige Praktiken umzusetzen und Umweltauswirkungen zu minimieren
  15. Bildungsplattform oder lokaler Stützpunkt:
    Schaffung eines (virtuellen) Treffpunkts, der Bildung und Aufklärung zu Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und klimafreundliches Handeln anbietet, z. B. auch in Form von (Online-)Workshops.

Wo findet du mehr Informationen zum Thema Grüne Gründungen?

Mehr Informationen und auch Unterstützung findest du u. a. auf den Seiten der bundesweiten Gründerplattform mit den Schwerpunkten-Themen: Grüne Gründungen oder Ecopreneurship (als eine spezielle Form der Grünen Gründung).
Eine kurze Abhandlung mit weiterführenden Links gibt es auch auf den Seiten des Umweltbundesamtes zum Thema: Wirtschaft und Umwelt.
Auch die KfW bietet auf ihrer Internetseite Informationen und spezielle Förderangebote für Grüne Gründungen.