Klimaschutz: 12 von 100 Gründerinnen und Gründern wollen Klimaneutralität erreichen

Klimaschutz wird für viele Menschen wichtiger. Das spiegelt sich auch in der Gründungstätigkeit wider.

Zuletzt aktualisiert: 07.12.2023

Die Mehrheit der Gründerinnen und Gründer des Jahres 2022 hat den Klimaschutz im Blick. So trägt eine knappe Mehrheit entweder mit ihren angebotenen Produkten und Dienstleistungen zum Klimaschutz bei oder sie setzen auch eigene Klimaschutzmaßnahmen um. Für 12 % der Gründerinnen und Gründer ist Klimaneutralität das angestrebte Ziel ihrer Klimaschutzmaßnahmen.

Jede zehnte Existenzgründung hauptsächlich auf Angebote für Klimaschutz ausgerichtet

Insgesamt bieten 11 % der Existenzgründungen 2022 hauptsächlich Produkte und Dienstleistungen für den Klimaschutz an. Ihr Anteil blieb somit im Jahresvergleich stabil (2021: 10 %). Weitere 18 % haben auch Klimaschutzangebote, allerdings ohne sich auf solche zu konzentrieren. Deren Anteil ist im Jahresvergleich zurückgegangen (2021: 23 %).
Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre hatten 10 % der Gründungen hauptsächlich und 15 % auch Klimaschutzangebote. Der Anteil von Gründerinnen und Gründern, die sich auf Klimaschutzangebote konzentrieren, scheint also recht stabil über die Zeit zu sein, während solche Angebote generell etwas häufiger wurden.

Gründerinnen und Gründer mehrheitlich mit eigenen Klimaschutzmaßnahmen engagiert

Knapp mehr als die Hälfte der Existenzgründungen (53 %) tragen mit eigenen Maßnahmen zum Klimaschutz bei. Hier zeigt sich nochmals, dass fast alle Gründerinnen und Gründer, für die Klimaschutz eine Rolle spielt, einen Eigenbeitrag leisten. Ihr Anteil ist im Jahresvergleich zwar etwas zurück gegangen (2021: 58 %), das ging allerdings einher mit einem stärkeren Engagement innerhalb der Gruppe der Gründerinnen und Gründer, die Klimaschutzmaßnahmen durchführen. So stieg der Anteil derjenigen mit einer Vielzahl an Maßnahmen zum Klimaschutz deutlich von 27 auf 36 %. Die Gruppe derjenigen mit wenigen Klimaschutzmaßnahmen schrumpfte entsprechend deutlich von 30 auf 18 %. Die zunehmende Spreizung kann mit der Entwicklung von Energiepreisen und Inflation 2022 zusammenhängen, die sowohl hemmend als auch anreizend auf Klimaschutzmaßnahmen wirkte. So könnte die Bereitschaft für die Nutzung von teureren Ökotarifen bei Strom und Gas zurückgegangen sein, um Kosten zu sparen. Ebenfalls um Kosten zu sparen, könnten gleichzeitig verstärkt Energiesparmaßnahmen umgesetzt worden sein.

Gut jede zehnte Existenzgründung hat sogar Klimaneutralität zum Ziel

Insgesamt wollen 12 % der Gründerinnen und Gründer mit ihren Klimaschutzmaßnahmen Klimaneutralität erreichen. Der Durchschnitt über die Gründungen der letzten fünf Jahre liegt mit 10 % auf etwa gleichem Niveau. Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen Gründerinnen (8 %) und Gründern (11 %), Jüngeren (U50: 11 %) und Älteren (50+: 7 %), Vollerwerb (7 %) und Nebenerwerb (13 %) oder auch gewerblichen (11 %) und freiberuflichen Gründungen (6 %). Diese Differenzen lassen sich im Großen und Ganzen über Branchenunterschiede erklären. Denn im 5-Jahresschnitt streben im Verarbeitenden Gewerbe 12 % der Gründerinnen und Gründer Klimaneutralität an, im Handel 11 %, in Wirtschaftlichen Dienstleistungen 10 %, im Bau 7 % und bei den Persönlichen Dienstleistungen 5 %.

Ausblick: Klimaschutz stabil verankert

Auch der Ausblick auf zukünftige Existenzgründungen bleibt stabil. Bei 32 % der Gründungsplanungen sind Klimaschutzangebote vorgesehen (2021: 30 %), davon 13 % hauptsächlich und 19 % auch mit Produkten und Dienstleistungen für den Klimaschutz. Ebenso wollen 59 % eigene Klimaschutzmaßnahmen durchführen (2021: 58 %), davon 27 % (sehr) viele und 31 % einige wenige Maßnahmen. Fast bei jeder fünften Gründungsplanung soll durch die Klimaschutzmaßnahmen Klimaneutralität erreicht werden (18 %). Der im Vergleich zu den realisierten Gründungen deutlich höhere Anteil lässt erwarten, dass Klimaneutralität bei zukünftigen Gründerinnen und Gründern noch eine größere Rolle spielen wird.

Quelle: KfW Research

2023-12-