Cindy Baugatz hat mit Tortenmarie nicht nur eine erfolgreiche Konditorei aufgebaut, sondern auch zahlreiche Herausforderungen gemeistert und bedeutende Meilensteine erreicht, die ihren Weg zur Selbstständigkeit geprägt haben.
Die Gründung von Tortenmarie
Cindy Baugatz gründete am 1. Juli 2007 "Tortenmarie" als Einzelunternehmerin im Nebenerwerb. Das Backen wurde ihr quasi in die Wiege gelegt, denn schon ihre Mutter hatte eine Leidenschaft dafür.
Die heute 49-Jährige arbeitete zunächst bei der Bäckerei Israel in Neubrandenburg. Obwohl Cindy ursprünglich nicht vorhatte, sich selbstständig zu machen, ermutigte ihr Mann sie mit den Worten: "Komm', wir machen das, wir schaffen das."
Mit 21 Jahren absolvierte die Feldbergerin an der Abendschule ihren Meister im Bäckerhandwerk und stellte sich den ersten Herausforderungen der Selbstständigkeit, wie den strengen Hygieneauflagen im Konditorhandwerk und der Beantragung von Baugenehmigungen.
Im Jahr 2008 wurde der Grundstein für die Konditorei auf dem heimischen Grundstück gelegt, was eine finanzielle Herausforderung darstellte. "Es war schwierig, die Finanzierung zu sichern, aber letztendlich schafften wir es aus Eigenmitteln," erinnert sich Cindy Baugartz. Mit Unterstützung der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern beantragte sie einen Gründungszuschuss und meldete sich Ende 2009 arbeitslos, um im März 2010 mit dem Gründungszuschuss ihre Selbstständigkeit im Vollerwerb im Tortenmarie-Café am Kulturpark zu starten.
Vom Businessplan zur regionalen Größe
Mit Hilfe der Handwerkskammer erstellte Cindy einen Business- und Umsatzplan. Cindy Baugatz finanzierte das Tortenmarie-Café am Kurpark größtenteils aus Eigenmitteln, wobei 30 Prozent der Kosten durch Fördermittel des Landes gedeckt wurden. Eine enge Zusammenarbeit mit der Bäcker-Innung Hamburg sicherte regelmäßige professionelle Unterstützung.
Das Tortenmarie-Café am Kurpark mit einer großen Terrasse wurde 2010 für den Sommerbetrieb ausgestattet, inklusive Eismaschine, Stühlen und einem Häuschen. "Silvester war eine besondere Herausforderung, als wir über 2000 Pfannkuchen backten," erzählt Cindy, deren Mann Frank ihr erster Mitarbeiter war. Sie lieferten Torten und Kekse ans Schloss Krugsdorf und besuchten Hochzeitsmessen. Auch ihre Schwester half aus. Für das Café stellte sie ihre erste Verkäuferin ein.
2019 eröffnete Cindy ein weiteres Café im Alten Landweg. Aktuell beschäftigt sie vier Mitarbeiter, darunter eine Konditormeisterin.
Zu den Meilensteinen zählt Cindy die Eröffnung des Cafés im Alten Landweg, den sonntäglichen Brötchenverkauf mit 900 bis 1000 Brötchen und das 10-jährige Bestehen, das sie als Hoffest und Tag der offenen Backstube feierte. "Ein bedeutender Meilenstein in unserer Entwicklung ist aber auch die Entscheidung, Hochzeitstorten aus unserem Sortiment zu nehmen", sagt Cindy Baugatz und ergänzt: "Obwohl wir stolz darauf sind, mit Hochzeitstorten gestartet zu sein, optimieren wir unser Angebot, um unseren Kunden weiterhin den bestmöglichen Service zu bieten."
Nach vielen Jahren Engagements und zahlreicher Meilensteine, wie der Eröffnung des zweiten Ladens und der Einführung neuer Produktlinien, hat sich Tortenmarie als feste Größe in der Region etabliert. Doch der Erfolg kommt nicht von ungefähr – er ist das Ergebnis eines gut strukturierten und disziplinierten Tagesablaufs.
"Die Gründung von Tortenmarie war eine Reise voller Herausforderungen und Meilensteine. Mit der Unterstützung meiner Familie habe ich es geschafft, meine Leidenschaft für das Backen in ein erfolgreiches Unternehmen zu verwandeln. Unser Team arbeitet jeden Tag mit Hingabe und Liebe zum Detail, um die Ansprüche unserer Kunden zu erfüllen. Der Zusammenhalt im Team ist der Schlüssel zum Erfolg."
– Cindy Baugatz, Bäckermeisterin und Unternehmerin
Kuchen, Kreativität und Kundenservice: Ein typischer Tag bei Tortenmarie
Der Tagesablauf bei Tortenmarie beginnt um 8 Uhr. Zuerst werden die Öfen angeheizt und die Zutaten für die verschiedenen Kuchen und Törtchen vorbereitet. Die Mitarbeitenden backen Kuchen für Bestellungen und den Laden, dekorieren Törtchen liebevoll und probieren neue Kreationen aus. Jede Torte und jedes Törtchen wird mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail aus herkömmlichen Rohstoffen hergestellt, um den Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden.
Um 13 Uhr ist es Zeit für die gemeinsame Mittagspause für die Mitarbeiter in der Backstube. "Unsere Mittagspause ist ein wichtiger Moment des Zusammenhalts," betont Cindy. In dieser Zeit kommen alle Mitarbeiter zusammen, um sich auszutauschen, zu entspannen und neue Energie für den restlichen Tag zu tanken. Diese Pause stärkt nicht nur das Teamgefühl, sondern ist auch eine Gelegenheit, kreative Ideen und Verbesserungsvorschläge zu besprechen.
Für den Sonntagsverkauf der Brötchen beginnt der Tag bereits um 4 Uhr morgens. "Der Teig wird wie früher bei Mutti und Omi selbst hergestellt, nach traditionellen Rezepten, die über Generationen weitergegeben wurden", verrät Cindy. Der Duft von frisch gebackenen Brötchen erfüllt die Backstube und lockt die ersten Kunden an.
Qualität und Vielfalt mit Liebe zum Detail
Das Sortiment von Tortenmarie ist vielfältig und umfasst eine breite Palette an Köstlichkeiten. Dazu gehören klassische Kuchen, feines Gebäck, Kekse, Rumkugeln, Törtchen, Liköre und Marzipantorten. Darüber hinaus experimentiert das Team ständig mit neuen Rezepten, wie zum Beispiel den beliebten veganen Schokokeksen, um den Kunden immer wieder neue Geschmackserlebnisse zu bieten.
Was Tortenmarie von anderen Konditoreien unterscheidet? "Es ist die Qualität und Vielfalt der Produkte, die wir mit Liebe zum Detail herstellen," betont die Bäckermeisterin. Ihre tägliche Motivation schöpft sie aus dem Feedback der Kunden, den Einträgen im Gästebuch und den positiven Google-Bewertungen. "Die positiven Rückmeldungen unserer Kunden sind unser größter Antrieb," sagt sie und ergänzt: "Der Name Tortenmarie stammt übrigens von meiner Tochter Celin-Marie."
Herausforderungen im Konditorhandwerk
"Das Geschäft ist mein Baby. Ich habe so viel Herzblut und Leidenschaft hineingesteckt, um es aufzubauen und erfolgreich zu machen. Doch wie bei jedem Baby gibt es auch hier Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Im Konditorhandwerk stehen wir vor einigen besonderen Hürden, die es zu meistern gilt." Das sind die Preisentwicklung, das Finden und Halten guter Mitarbeiter und die straffe Sommersaison.
Cindy Baugatz versucht, flexibel und offen auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden einzugehen und ist aktuell auf der Suche nach einer Servicekraft. Ihr Ziel sei es, das Geschäft so zu führen, wie es ist, und eventuell mehr Kunden zu beliefern. Die Produktion von Torten und Törtchen sei jedoch aufwendiger als die von Brötchen.
Um neue Kraft zu schöpfen, nimmt Cindy sich zwei Wochen im Januar frei und hier und da mal einen Tag. Ihre Tochter hilft gelegentlich aus, beschriftet Tafeln, betreut die Internetseite und erstellt Flyer für das Schaufenster. "Es ist wichtig, dass wir als Team zusammenarbeiten und flexibel bleiben, um den täglichen Herausforderungen gerecht zu werden," sagt die Unternehmerin.
Cindys Geheimrezept für angehende Gründerinnen und Gründer
Cindys Ratschlag für angehende Gründerinnen und Gründer lautet: "Es ist entscheidend, in den ersten zwei Jahren durchzuhalten, besonders wenn man von seiner Geschäftsidee überzeugt ist. Diese Anfangszeit ist oft die schwierigste, aber auch die wichtigste. Kontinuierlich hohe Qualität zu liefern, ist essenziell, um das Vertrauen und die Verlässlichkeit bei den Kunden aufzubauen. Nur so kann man langfristig erfolgreich sein und eine treue Kundschaft gewinnen."
Kontakt:
Tortenmarie
Cindy Baugatz
Alter Landweg 41
17258 Feldberger Seenlandschaft
Tel. 039831 - 22 4 62
E-Mail: info@tortenmarie.de
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