Generationen gründen heutzutage besonders facettenreich – denn Unternehmertum ist keine Frage des Alters, sondern der Haltung.
Ob mit 22 oder mit 62: Immer mehr Menschen entscheiden sich für den Weg in die Selbstständigkeit. Das zeigt: Sie gründen nebeneinander, miteinander und oft sogar füreinander.
Die Motive, Methoden und Mentalitäten unterscheiden sich je nach Lebensphase deutlich. Was sie eint: der Wunsch nach Sinn, Selbstbestimmung und Wirkung.
Generation Z: Gründen mit Sinn
und Plattform
Geburtsjahre: ca. 1997–2012
Die jüngste Gründer/innen-Generation denkt digital, nachhaltig und community-orientiert. Für sie ist Unternehmertum oft ein Ausdruck von Haltung – ob im Bereich Social Start-ups, Creator Economy oder Green Tech.
Sie gründen mit wenig Kapital, viel Tempo und digitalen Werkzeugen – bauen ihre Community über TikTok und Instagram auf und stellen Sinn und Wirkung über den schnellen Profit.
Laut der Umfrage "Deloitte Global Gen Z & Millennial Survey 2025" sind Umweltbewusstsein, Diversität und soziale Gerechtigkeit zentrale Werte dieser Generation – auch im Business-Kontext.
Generation Y (Millennials): Gründen zwischen Idealismus und Realität
Geburtsjahre: ca. 1981–1996
Im Kontext von Generationen gründen nimmt die Generation Y eine besondere Rolle ein. Sie ist geprägt von der Start-up-Welle der 2010er Jahre und bringt sowohl digitale Affinität als auch unternehmerischen Idealismus mit.
Eine Vielzahl an Millennials haben bereits Gründungserfahrung oder sind als Sidepreneure aktiv. Sie verbinden Sinnorientierung mit Professionalität, sind gut vernetzt und suchen nach skalierbaren Geschäftsmodellen – ohne dabei ihre Werte zu verraten.
Der KfW-Gründungsmonitor 2024 zeigt, dass Millennials besonders häufig aus dem Wunsch nach Selbstverwirklichung und Flexibilität gründen – oft mit Fokus auf Work-Life-Balance, gesellschaftlicher Relevanz und nachhaltigem Wirtschaften.
Generation X und Babyboomer:
Gründen mit Erfahrung und Weitblick
Generation X: ca. 1965–1980
Babyboomer: ca. 1946–1964
Immer mehr Menschen aus diesen Generationen entscheiden sich für den Weg in die Selbstständigkeit – sei es nach dem Ausstieg aus dem Angestelltenverhältnis, als Nachfolgeoption oder aus dem Wunsch heraus, ihr Wissen weiterzugeben. Sie bringen Branchenkenntnis, Führungsstärke und oft ein solides Netzwerk mit. Ihre Gründungen sind häufig stabil, lokal verankert und langfristig gedacht.
Nach Angaben des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) zeichnen sich Gründungen im späteren Erwerbsleben durch besondere Beständigkeit aus – insbesondere in sozialen und handwerklich geprägten Branchen. Werte wie Verlässlichkeit, Qualität und regionale Verantwortung stehen dabei häufig im Vordergrund.
Generationen gründen:
Typische Szenarien im Überblick
Die Art zu gründen unterscheidet sich je nach Lebensphase und Werteverständnis. Manche starten digital und schnell, andere mit Erfahrung und Weitblick.
Diese Übersicht zeigt, wie Generationen gründen und welche Branchen und Modelle besonders typisch sind:
Gründungsszenarien im Generationenvergleich
Generation | Geburtsjahre | Typische Gründungen |
---|---|---|
Generation Z | ca. 1997–2012 | Nachhaltige Online-Shops, KI-Startups, Social Businesses, Creator Economy |
Generation Y (Millennials) | ca. 1981–1996 | Agenturen, hybride Cafés, Purpose-Beratungen, digitale Dienstleistungen |
Generation X & Babyboomer | ca. 1946–1980 | Beratungsfirmen, Handwerksbetriebe, Pflegedienste, Nachfolgegründungen |
Hinweis: Die Motive reichen von Sinnsuche und Selbstverwirklichung bis zu Stabilität und Weitergabe von Erfahrung. Die Vielfalt zeigt: Generationen gründen branchenübergreifend und lebensphasenspezifisch.
Was Generationen voneinander lernen können
Generationen gründen heute nebeneinander – und profitieren voneinander. Jede Altersgruppe bringt eigene Stärken mit, die im Austausch besonders wirksam werden:
- Generation Z (ca. 1997–2012) bringt Tempo, digitale Tools und frische Perspektiven – ideal für erfahrene Gründer:innen, die ihre Prozesse modernisieren und neue Zielgruppen erreichen wollen.
- Generation X und Babyboomer (ca. 1946–1980) bieten Struktur, Branchenwissen und unternehmerische Erfahrung – wertvoll für junge Gründer:innen, die Orientierung und Stabilität suchen.
- Generation Y (Millennials, ca. 1981–1996) verbindet beide Welten: Sie sind oft Brückenbauer zwischen Sinnorientierung und wirtschaftlicher Skalierung, zwischen digitaler Agilität und strategischer Tiefe.
Vielfalt statt Altersgrenzen
Unternehmertum ist so facettenreich wie nie zuvor. Ob digitaler Impact-Start-up oder klassischer Familienbetrieb: Jede Lebensphase bringt eigene Stärken mit. Wer generationsübergreifend denkt, kann nicht nur erfolgreicher gründen – sondern auch nachhaltiger wirken.
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