Die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) bilden das Wirtschaftsgeschehen eines regional abgegrenzten Gebietes im Kreislauf der Entstehung, Verteilung und Verwendung von Produkten, Leistungen und Einkommen ab.
Broschüre des Statistischen Amtes M-V
Wie die Sache sich in Mecklenburg-Vorpommern seit 1991 entwickelt hat zeigt das Statistische Amt M-V in einer aktuell veröffentlichten Broschüre „Gesamtwirtschaftliche Entwicklung in M-V 1991 bis 2022“. Dort findet ihr viele Informationen in grafischer und tabellarischer Form aus statistischer Sicht.
Hier ein paar Fakten über die Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Das Bruttoinlandsprodukt, der umfassende Indikator für die volkswirtschaftliche Gesamtleistung eines regional abgegrenzten Gebietes, umfasste im Jahr 2022 in Mecklenburg-Vorpommern 53.440 Millionen €. Das ist knapp das 4fache des Niveaus von 1991. Zum Vergleich: Im deutschen Durchschnitt ist es das 2½fache. Jeder Erwerbstätige im Land erwirtschaftete dabei 1991 im Durchschnitt 17.115 € an Bruttoinlandsprodukt, 2022 sind es mit 70.146 € etwas mehr als das 4fache; im deutschen Durchschnitt ist es das 2fache von 1991.
1991 hatte eine in Mecklenburg-Vorpommern arbeitende Arbeitnehmerin bzw. ein im Land arbeitender Arbeitnehmer im Durchschnitt einen Bruttolohn von 11.059 €, im Jahr 2022 sind es mit 34.026 € etwas mehr als das 3fache davon; im deutschen Durchschnitt ist es das 2fache von 1991.
(Übrigens erreichte das Land 2021 mit 30.957 € je Einwohnerin bzw. Einwohner 85 Prozent des EU-27-Durchschnitts ab 2020.)
1991 verfügte jede Einwohnerin bzw. jeder Einwohner des Landes über ein Einkommen von nur 6.729 €, das für Konsum und Sparen genutzt werden konnte. 2021 waren das mit 21.880 € mehr als das 3fache von 1991 (im deutschen Durchschnitt das 2fache). Konnten die Einwohnerinnen und Einwohner 1991 im Durchschnitt nur 421 € sparen, war das 2021 knapp das 6fache davon (2.430 €), im deutschen Durchschnitt rund das 2,3fache.
Die Lohnquote (der Anteil der Arbeitnehmerentgelte am Volkseinkommen) betrug in Mecklenburg-Vorpommern 1991 rund 87,7 Prozent. 2021 hatte das Volkseinkommen ein Niveau von 39.637 Millionen €, der Anteil der Arbeitnehmerentgelte betrug nur noch 71,8 Prozent. Es werden also zunehmend auch mehr Unternehmens- und Vermögenseinkommen im Land erzielt. In Deutschland zum Vergleich betrugen die Lohnquoten 1991 rund 69,5 Prozent bzw. 2021 rund 69,9 Prozent.
Im Jahr 2020 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 12.080 Millionen Euro des erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukts als Bruttoanlageinvestitionen in der Volkswirtschaft verwendet, d.h. je Erwerbstätigen wurden Investitionen in Höhe von 15.980 € getätigt, das war fast genau so viel wie im deutschen Durchschnitt (16.390 €).
Fazit
Seit 1991 hat sich die Volkswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt positiv entwickelt, auch wenn bei einigen Pro-Kopf-Kennzahlen der Vergleich zum Bundesdurchschnitt noch deutliche Abweichungen aufzeigt. Zum prägenden Sektor der Wirtschaft bei uns im Land hat sich der Dienstleistungsbereich (Anteil 1991: 65 Prozent, 2022: 72 Prozent) entwickelt, während die Bedeutung der Landwirtschaft und des Produzierenden Gewerbes innerhalb der Volkswirtschaft abgenommen hat.
Quelle: StatA MV, PI Nr. 96/2023