Was kennzeichnet eigentlich Start-ups?
Eine allgemein akzeptierte Definition, was Start-ups ausmacht, geht im herkömmlichen Sinne von folgenden Punkten aus:
Ein Start-up ist ein junges, innovatives Unternehmen, das in der Regel auf der Grundlage einer neuen Geschäftsidee gegründet wurde und sich in der Anfangs- oder Wachstumsphase befindet. Sie zeichnen sich häufig durch ein hohes Maß an Unsicherheit, Flexibilität und Skalierungspotenzial aus. Ihr Ziel ist es, eine Marktlücke zu schließen oder ein bestehendes Problem auf eine neuartige Weise zu lösen.
Wesentliche Merkmale von Start-ups:
- Innovationsfokus: Sie basieren oft auf neuen Technologien, Geschäftsmodellen oder kreativen Ansätzen.
- Skalierbarkeit: Sie streben schnelles Wachstum und die Erschließung größerer Märkte an.
- Unsicherheit: Start-ups agieren in einem Umfeld mit hohem Risiko und unklaren Erfolgsaussichten.
- Begrenzte Ressourcen: Sie starten meist mit geringem Kapital und suchen oft nach externen Finanzierungsquellen wie Risikokapital oder Investoren.
- Flexibilität: Sie sind häufig agil, anpassungsfähig und experimentierfreudig, um ihre Geschäftsmodelle zu optimieren.
Abgrenzung von anderen Unternehmen:
- Alter: Start-ups befinden sich üblicherweise in den ersten Jahren nach ihrer Gründung.
- Ziel: Sie legen den Fokus auf Wachstum und Innovation, im Gegensatz zu traditionellen Unternehmen, die oft auf Stabilität und Nachhaltigkeit ausgerichtet sind.
- Finanzierung: Sie greifen häufig auf externe Investoren zurück, während etablierte Unternehmen durch erwirtschaftete Gewinne finanziert werden.
Nutzung des Begriffs „Start-up“ hat sich in den letzten Jahren gewandelt
Viele Gründerinnen und Gründer sehen ihre Unternehmen aber auch dann als Start-ups, wenn sie die typischen Merkmale nicht aufweisen. Die Wahrnehmung des Begriffs hat sich offenbar in den letzten Jahren gewandelt. Gründerinnen und Gründer zeigen die Begriffsvielfalt sehr deutlich in ihrem Selbstverständnis.
Ob Menschen ihre Gründung als Start-up wahrnehmen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel ihrem Lebensalter, der Branche, dem Umfang der Geschäftstätigkeit, dem Geschäftsmodell, aber auch von den typischen Merkmalen wie der Innovations- und Wachstumsorientierung.
Im KfW-Gründungsmonitor liegt der Anteil von Gründerinnen und Gründern mit den genannten einschlägigen Start-up-Merkmalen bei 6 %. Befragt man jedoch die Gründerinnen und Gründer, dann bezeichnen drei von zehn (27 %) ihre höchstens fünf Jahre alte Gründung als Start-up. Das sind im Vergleich zur Abgrenzung nach einschlägigen Merkmalen gut vier Mal so viele.
Unter anderem zu diesen Ergebnissen kommt die KfW in ihrem aktuellen „Fokus Volkswirtschaft“, der sich mit dem Wandel im Verständnis, was Start-ups ausmacht, beschäftigt.
Quelle und mehr: KfW Research, Fokus Volkswirtschaft, Nr. 483 vom 20. Januar 2025