Erfolgreicher werden durch Kooperation

Als Gründerinnen und Gründer oder junge Unternehmen geht ihr natürlich voller Selbstbewusstsein und Tatendrang an die Arbeit.

Zuletzt aktualisiert: 16.12.2024

Aber: Oft könntet ihr noch viel bessere Ergebnisse erzielen, wenn ihr dabei Partnerunternehmen hättet, mit denen ihr eine Kooperation eingeht.

Welche Vorteile bietet eine Kooperation?

Durch Kooperation erhöhen sich in vielen Fällen eure unternehmerischen Chancen, ohne dass ihr die eigene unternehmerische Selbstständigkeit aufgeben müsst.
Sie kann dabei helfen, z. B. Kosten zu senken, notwendige Investitionen gemeinsam leichter zu stemmen, Ressourcen zu schonen, Wissen und Know how zusammenzuführen oder sich einfach nur gegenseitig zu unterstützen.

Welche Formen der Kooperation könnten eine Option sein?

  • Komplettangebote anbieten
    Kundinnen und Kunden erwarten zunehmend komplette Problemlösungen mit weitreichenden Servicepaketen als „Dienstleistungen aus einer Hand“. Hier helfen die passenden Partnerunternehmen.
  • Ressourcenschonung
    Kooperationen ermöglichen es, Kosten und Ressourcen zu teilen, was besonders für junge Unternehmen mit begrenztem Budget entscheidend ist.
  • Know-how-Erweiterung
    Durch Partnerschaften können Gründer:innen auf das Fachwissen und die Erfahrungen ihrer Partnerunternehmen zugreifen und dadurch schneller lernen.
  • Netzwerkerweiterung
    Kooperationen schaffen Zugang zu den Netzwerken der Partnerunternehmen und erweitern so die Reichweite und potenzielle Kontakte.
  • Marktzugang
    Mit Hilfe von Partnern können junge Unternehmen in neue Märkte oder Zielgruppen vordringen, die sie allein schwer erreichen könnten.
  • Innovationsförderung
    Der Austausch von Ideen und Perspektiven mit Partnern kann zu neuen und innovativen Lösungen führen.
  • Risikominimierung
    Die Zusammenarbeit verteilt die Verantwortung und mindert die Risiken eines Projekts oder einer Investition.
  • Effizienzsteigerung
    Partnerschaften ermöglichen es, sich auf die eigenen Kernkompetenzen zu konzentrieren, während andere Bereiche durch die Partnerunternehmen abgedeckt werden.
  • Markenstärkung
    Eine Kooperation mit etablierten Unternehmen oder bekannten Marken kann die Glaubwürdigkeit und das Ansehen eines Start-ups stärken.
  • Schnellere Skalierung
    Durch den Zugang zu den Ressourcen und Strukturen von Partnern kann ein Unternehmen schneller wachsen und skalieren.
  • Zugang zu Finanzierungen
    Kooperationen mit Investoren oder strategischen Partnern können den Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten verbessern.
  • Gemeinsame Kundenansprache
    Partnerschaften bieten die Möglichkeit, gemeinsam Kunden zu akquirieren und Marketingkosten zu teilen.
  • Zugang zu Technologien
    Kooperationen ermöglichen es jungen Unternehmen, fortschrittliche Technologien oder Tools zu nutzen, die sie sich allein nicht leisten könnten.
  • Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
    Durch die Bündelung von Ressourcen und Kompetenzen kann ein Start-up wettbewerbsfähiger werden.
  • Erleichterter Eintritt in neue Branchen
    Partnerschaften mit Branchenkennern oder -unternehmen öffnen Türen in Sektoren, die sonst schwer zugänglich wären.
  • Langfristige Synergien
    Erfolgreiche Kooperationen können zu dauerhaften Beziehungen führen, die in der Zukunft weitere Vorteile bieten, wie beispielsweise Co-Entwicklung oder gemeinsame Expansion.

Welche Nachteile könnte es geben?

Natürlich kann es auch zu Problemen mit euren Kooperationspartnern kommen.
Deshalb muss die Zusammenarbeit von beiden Seiten gut durchdacht und vorbereitet werden, damit es wirklich zu einer Win-Win-Situation kommt.

Nachfolgend mal ein paar mögliche Problemfelder, an die ihr denken müsst.

  • Interessenskonflikte
    Unterschiedliche Ziele, Prioritäten oder Strategien der Kooperationspartner:innen können zu Spannungen und Konflikten führen.
  • Kontrollverlust
    In einer Partnerschaft muss oft ein gewisses Maß an Kontrolle oder Entscheidungsgewalt abgegeben werden, was schwierig sein kann, insbesondere für Gründer:innen.
  • Abhängigkeit von Partnerunternehmen
    Ein Unternehmen kann zu stark auf den Erfolg oder die Ressourcen eines Partnerunternehmens angewiesen sein, was bei Problemen auf der Gegenseite negative Auswirkungen haben kann.
    Vor allem wenn ein Partnerunternehmen deutlich größer oder mächtiger ist, kann das zu Schwierigkeiten führen.
  • Vertraulichkeitsrisiken
    Der Austausch von Informationen und Wissen birgt das Risiko, dass vertrauliche Daten oder Geschäftsgeheimnisse an die Konkurrenz weitergegeben werden.
  • Uneinheitliche Markenwahrnehmung
    Die Kooperation mit einem Partnerunternehmen, dessen Marke oder Reputation nicht zum eigenen Unternehmen passt, kann das eigene Image beeinträchtigen.
  • Verzögerungen
    Die Notwendigkeit, Entscheidungen mit Partnerunternehmen abzustimmen, kann den Fortschritt verlangsamen, vor allem, wenn man schnell auf Veränderungen reagieren muss.
  • Ungleiche Ressourcennutzung
    Ein Partnerunternehmen könnte mehr von der Zusammenarbeit profitieren als der andere, was zu einem Ungleichgewicht und damit zu Spannungen führen kann.
  • Kostenfallen
    Manche Kooperationen erfordern hohe Anfangsinvestitionen oder laufende Kosten, die sich für junge Unternehmen nicht immer rentieren.
  • Rechtliche Komplexität
    Kooperationen können rechtlich kompliziert sein, insbesondere bei der Gestaltung von Verträgen und der Klärung von Verantwortlichkeiten oder wenn man die Kooperation beenden will.
  • Unterschiedliche Unternehmenskulturen
    Unterschiede in den Arbeitsweisen, Werten oder Kommunikationsstilen der Partnerunternehmen können zu Missverständnissen und Ineffizienz führen.
  • Reputationsrisiken
    Ein Skandal oder Fehlverhalten des Partnerunternehmens kann sich negativ auf das Image des Start-ups auswirken.

Wie kann eine Kooperation gelingen?

Eine Kooperation muss natürlich gut geplant und sorgfältig umgesetzt werden.
Deshalb denkt an Folgendes: Als Gründer:innen und junge Unternehmen solltet ihr vor einer Kooperation eine „leichte“ Due Diligence durchführen. Das heißt, ein potenzielles Partnerunternehmen oder eine Person werden auf wirtschaftliche, rechtliche, steuerliche und finanzielle Verhältnisse analysiert. Und auch die Unternehmenskultur und den Ruf des Unternehmens solltet ihr bewerten.

An finanzielle Informationen kommt ihr z. B. hier:

  • Handelsregister: Hier findet ihr Jahresabschlüsse, Bilanzen und andere veröffentlichungspflichtige Dokumente von Kapitalgesellschaften (z. B. GmbH, AG).
  • Bundesanzeiger: Kapitalgesellschaften sind verpflichtet, ihre Jahresabschlüsse im Bundesanzeiger zu veröffentlichen
  • Kreditinformationsdienste bzw. Wirtschaftsauskunfteien: Sie bieten Bonitätsauskünfte und Finanzinformationen gegen eine Gebühr an.
    Solche Berichte enthalten oft Informationen über Zahlungsfähigkeit, Liquidität und Risikoanalysen.
  • Eigene Anfrage beim Unternehmen
    Viele Unternehmen stellen Informationen bereit, wenn ihr eine gut begründete Anfrage stellt, z. B. als potenzielle:r Geschäfts- oder Kooperationspartner:in.

Was das Image und den Ruf angeht:
Hier können Netzwerke und persönliche Kontakte weiterhelfen.
Informationen können oft durch Gespräche mit Geschäftspartnern, Lieferanten oder (ehemaligen) Mitarbeitern gewonnen werden.
Auch Kontakte bei Konferenzen oder Branchenevents können euch wertvolle Einblicke liefern.
Und in euren privaten Netzwerken hat sicher jemand schon von eurem potenziellen Partnerunternehmen gehört oder kennt es sogar aus eigener Erfahrung.

Wo findet ihr mögliche Kooperationspartner?

Junge Unternehmen und Gründer:innen in Mecklenburg-Vorpommern können potenzielle Geschäftspartner auf verschiedenen Wegen finden.
Hier sind einige Tipps zu Anlaufstellen, Netzwerken und Plattformen (die Übersicht erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit):

1. Gründerzentren und Coworking-Spaces sind ideale Orte, um sich zu vernetzen:

  • Technologiezentren und Innovationszentren: z. B. die Digitalen Innovationszentren in MV, das BioTechnikum Greifswald, Technologie- und Gewerbezentrum Schwerin/Wismar, oder das Gründerzentrum Rostock. Diese Zentren fördern Startups und bieten Zugang zu Netzwerken.
  • Coworking-Spaces: z. B. Kontor Schwerin, Schiller 23 in Rostock, oder STiNE in Neubrandenburg. Hier treffen sich oft kreative Köpfe, die für Kooperationen offen sind.

2. Netzwerke und Veranstaltungen sind eine weitere wertvolle Ressource:

  • Startup MV: Plattform für Startups in Mecklenburg-Vorpommern, die regelmäßig Veranstaltungen und Networking-Events organisiert.
  • digitalesmv: Unterstützt Digitalisierung und Vernetzung von Unternehmen.
  • Vereine, wie z. B. die Gründungswerft in Greifswald, bieten regelmäßig in verschiedenen Orten Gründungsstammtische an, wo sich (potenzielle) Gründer:innen, junge Unternehmer:innen und erfolgreiche Unternehmer treffen.
  • IHK-Netzwerke: Die Industrie- und Handelskammern bieten branchenspezifische Netzwerke, in denen Gründer:innen Geschäftspartner finden können.
  • Events und Meetups: Veranstaltungen wie Startup-Weekend Rostock, Gründerwoche MV, der MVpreneurDay Rostock oder Digital Innovation Camps ermöglichen Kontakte zu anderen Gründern und möglichen Partnern.

3. Förderprogramme und Initiativen

  • Gründerförderung MV: Programme wie der Gründerpreis MV oder das Exis-Gründerstipendium MV bieten Zugang zu Mentoren und Netzwerken.
  • Investitionsbank Mecklenburg-Vorpommern (LFI): Unterstützt Startups und verknüpft sie mit potenziellen Partnern und Investoren.
  • Acceleratoren und Inkubatoren: Programme wie das AgriFood-Startup MV konzentrieren sich auf spezielle Branchen und fördern Partnerschaften.

4. Branchenverbände und Cluster

  • Clusterinitiative Mecklenburg-Vorpommern: Bündelt Unternehmen und Institutionen aus spezifischen Branchen wie Gesundheitswirtschaft, Erneuerbare Energien, oder Maritim.
  • BioCon Valley: Netzwerk für Biotechnologie und Gesundheitswirtschaft in der Region.
  • WindEnergy Network: Für Unternehmen der erneuerbaren Energien und Windkraft.

5. Online-Plattformen

  • XING und LinkedIn: Regionale Gruppen wie „Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ helfen bei der Suche nach Partnern.
  • Startup-Community-Plattformen: z. B. Gründerszene, F6S, oder Startup Germany.
  • Industrieplattformen: Regionale Anbieter wie Wirtschaftsportal MV bieten Kontakte zu Unternehmen in MV.

6. Hochschulen und Forschungseinrichtungen

  • Zusammenarbeit mit Hochschulen wie der Universität Rostock oder der Universität Greifswald. Diese bieten Zugang zu Forschungsprojekten und fördern Gründungen durch ihre Gründungsbüros (z. B. Wissensdienstleistungszentrum Rostock).
  • Fraunhofer-Institute und Max-Planck-Institute in der Region sind ebenfalls Partner für innovative Projekte.

7. Messen und Konferenzen

  • Nordjob-Messen oder Innovationsforen MV sind Plattformen, um gezielt nach Geschäftspartnern zu suchen.
  • Vielfältige Messen zu verschiedenen Themen bieten Möglichkeiten, erste Kontakte zu knüpfen und mögliche Kooperationspartner kennenzulernen.

Tipp

Auf unserer Internetseite GründerMV findet ihr im Wegweiser „Gründer:innen-Supporter in M-V kurz vorgestellt verschiedenen Ansprechpartner, die euch bei eurem Vorhaben unterstützen können.

Fazit

Mit der richtigen Strategie und Planung können Kooperationen ein entscheidender Wachstumstreiber für euer Unternehmen seinsein!